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A. Paul Weber

Arnstadt 1893 - Ratzeburg 1980


Der Künstler Andreas Paul Weber besucht von 1903 bis 1910 die Realschule in Arnstadt und kurz die Kunstgewerbeschule in Erfurt. Im Jahr 1908 schließt sich Weber dem "Jungwandervogel" an, eine Bewegung, die im Wandern und in der naturgemäßen Lebensweise einen neuen Lebensstil sucht. Zu dieser Zeit unternimmt der Künstler erste lithografische Versuche und ist als Gebrauchsgrafiker tätig.
Im Ersten Weltkriegs leistet Weber seinen Kriegsdienst als Eisenbahnpionier an der Ostfront, wo er ab dem Jahr 1916 als Zeichner für eine Armeezeitung tätig ist. Weber illustriert nach dem Krieg zahlreiche Bücher wie Till Eulenspiegel, Reineke Fuchs oder das zeitkritische Werk "Der Zeitgenosse" von Hjalmar Kutzleb, mit denen der Künstler erste Erfolge erringt.
Im Jahr 1925 gründet Andreas Paul Weber die "Clan-Presse", in der er zusammen mit seinem Sohn Christian Signets, Exlibris und Werbegrafiken herstellt.
1928 schließt A. Paul Weber sich dem "Widerstandskreis" gegen den wachsenden Nationalsozialismus an. 1931 bis 1936 ist Weber gemeinsam mit Ernst Niekisch Mitherausgeber der Zeitschrift "Widerstand". Darüber hinaus gestaltet Weber für den "Widerstands-Verlag" Buchausstattungen und politisch-satirische Illustrationen. Der Künstler lässt sich in Schretstaken bei Mölln nieder und begegnet Johannes Böse, dem Leiter der "Griffelkunst-Vereinigung" in Hamburg. Aufgrund der Verfolgung des "Widerstandskreises" kommt auch Weber in Gestapohaft, ins Konzentrationslager Hamburg-Fuhlsbüttel und in Gefängnisse in Berlin und Nürnberg. Weber wird dort das Zeichnen unpolitischer Blätter gestattet und es entstehen die ersten "Schachspieler".
Im Jahr 1938-39 reist Weber nach Florida, anschließend schafft der Künstler regelmäßig Blätter für die "Griffelkunst-Vereinigung", für die er bis zum Jahr 1980 157 Lithografien liefert. 1939 bis 1941 schafft Weber die Bilderzyklen "Leviathan" und "Reichtum aus Tränen", die als "Britische Bilder" im Nibelungen-Verlag Berlin veröffentlicht werden.
Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wird Weber erneut zum Kriegsdienst einberufen.
Nach dem Ende des Krieges entstehen wieder kritische Lithografien zu aktuellen Themen und der Künstler arbeitet zudem 1954 bis 1967 an der Zeitschrift "Simplicissimus" mit. <

A. Paul Webers künstlerisches Werk erfährt zunehmend Anerkennung und Bedeutung: Im Jahr 1951 gründet die "Griffelkunst-Vereinigung" einen "A.-Paul-Weber Kreis", der ihm zudem die materielle Grundlage sichert. 1955 erhält er den Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein und im Jahr 1963 die Hans-Thoma-Medaille. Die Ernennung zum Professor erfolgt 1971 sowie die Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes. Sein Schaffen begleiten zahlreiche große internationale Ausstellungen und im Jahr 1973 eröffnet das A.-Paul-Weber-Museum in Ratzeburg.
A. Paul Weber verstirbt am 9. November 1980. Ein bedeutender deutscher Lithograf, Zeichner und Maler hinterlässt ein umfangreiches Oeuvre, vor allem zeitkritische, satirische Blätter.


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